Abstract
Two methods may be employed to achieve neurosurgical pain relief. On the one hand,
we have the non-destructive invasive approach, where temporary pain relief or temporary
freedom from pain is achieved via electrostimulation. This can be effected at the
peripheral nerve, the spinal cord pathways and in the brain itself. On the other hand,
we can employ a destructive approach; such methods can center on the peripheral nerve
like the temporary methods, or the relevant ganglion cell complex, the pain-transmitting
pathways of the spinal cord, and the pain-specific and non-specific nuclei in the
brain.
The first part of this article is concerned with neurophysiological processes, some
of which are still partly hypothetical, and then goes into the problem of pharmacokinetics.
The second, clinical, part of the article is devoted to the practical approach. The
possibilities of treatment are subdivided according to neurons. The methods employed
in diseased conditions within the individual neurons are listed in the order of their
areas of emphasis, and their clinical efficacy and usefulness is explained. The non-destructive
invasive methods are indicated wherever temporary pain relief is desired and considered
sufficient. As a rule, they are reserved for the benign processes, especially, however,
for amputation and phantom pain. Such pain is often associated with vegetative symptoms.
In severe and excruciating pain, usually as a result of malignant and particularly
of metastatic processes, destructive surgery will be given preference. This results
in irreversible interruptions within the pain-conducting system or centrally, in the
basal ganglia cell complexes.
Zusammenfassung
Zur neurochirurgischen Behandlung des Schmerzes bieten sich zwei Verfahren an. Einmal
handelt es sich um ein nichtdestruierendes invasives Vorgehen. Hierbei wird durch
Elektrostimulation eine zeitlich begrenzte Schmerzlinderung oder Schmerzfreiheit erzielt.
Die Stimulation kann am peripheren Nerven, an den Bahnen des Rückenmarks und im Gehirn
selbst erfolgen. Zum anderen handelt es sich um destruierende Verfahren, die ebenfalls
am peripheren Nerven, evtl. dem zugehörigen Ganglienzellkomplex, an den schmerzleitenden
Bahnen des Rückenmarks und an schmerzspezifischen und unspezifischen Kernen des Gehirns
ausgeführt werden.
Der erste Teil der Arbeit beschäftigt sich mit neurophysiologischen Vorgängen, die
zum Teil hypothetisch sind und zu pharmakokinetischen Fragen überleiten. Der zweite,
klinische Teil ist dem praktischen Vorgehen gewidmet, wobei die Behandlungsmöglichkeiten
nach Neuronen aufgegliedert abgehandelt werden. Die bei Erkrankungen innerhalb der
einzelnen Neuronen angewandten Methoden werden nach ihren Schwerpunkten aufgeführt
und ihr klinischer Nutzeffekt wird herausgearbeitet. Die nichtdestruierenden invasiven
Verfahren sind dann angezeigt, wenn eine zeitlich begrenzte Schmerzlinderung angestrebt
wird und ausreicht. Sie sind in der Regel den gutartigen Prozessen, insbesondere aber
Amputations- und Phantombeschwerden vorbehalten. Häufig sind diese Schmerzen mit vegetativen
Begleiterscheinungen vergesellschaftet. Bei schweren und schwersten Schmerzzuständen,
meist Folge maligner, zumal auch metastatischer Prozesse, ist den destruierenden operativen
Eingriffen der Vorzug zu geben. Hierbei handelt es sich um irreversible Unterbrechungen
innerhalb des Schmerzleitungssystems oder zentraler subkortikaler Ganglienzellkomplexe.